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Presse


 
1.Presseauftritt am 1.März 2006
Unsere
 kleinsten ganz groß.
Jeder fängt mal klein an, so auch wir.


2.Presseauftritt
Auch da simma dabei...


3.Presseauftritt am 20.Februar 2007
Geburt der Faune am Prunkabend der Bollschweiler Hexen



Sommerferienprogramm 2010



Badische Zeitung 2013


Unser 11 jähriges Jubiläum 2016




Reblandkurier Bremgarten 2017


Reblandkurier Bremgarten 2019


Reblandkurier Bremgarten 2020


Die Hexental-Faune aus Bollschweil sind gute Geister mit böser Miene und großen Hörnern
Von Sophia Hesser
Mo, 14. Februar 2022 um 08:00 Uhr
Bollschweil

Sophia Hesser

Der Name der Hexental-Faune aus Bollschweil geht auf den Faun zurück – einen guten Wald- und Feldgeist der Landwirte, der für fruchtbaren Boden sorgt.

Narrenruf: Dreifaches "Hexental – Faune"
Gründungsjahr: 2005
Mitgliederzahl: 13 aktive/ 12 passive
Homepage: www.hexental-faune.de.tl
Ressort: Bollschweil
Dossier: Zum Artikel aus der gedruckten BZ vom Mo, 14. Februar 2022:
Zeitungsartikel im Zeitungslayout: PDF-Version herunterladen
Webversion dieses Zeitungsartikels: Gute Geister mit böser Miene und großen Hörnern

Badische Zeitung 08.Februar 2024

Ein Schrecken zur Fasnacht:
Was hinter dem Häs der Bollschweiler Hexental-Faune steckt

Sophia Hesser

Von Sophia Hesser

Mi, 07. Februar 2024 um 14:23 Uhr

Bollschweil

BZ-Plus

 Die Hexental-Faune aus Bollschweil sind halb Mensch, halb Tier und wollen Schrecken verbreiten. Wer hinter der grimmigen Maske steckt, wird nur in Ausnahmefällen gezeigt.
Gute Wald- und Feldgeister wollen die Hexental-Faune aus Bollschweil sein.  | Foto: Sophia Hesser Grimmig schauen sie, die Hexental-Faune.  | Foto: Sophia Hesser Der Mensch unter dem Häs: Sven Stöcks ...ogleich in die Fasnacht reingewachsen.  | Foto: Sophia Hesser
Der Mensch unter dem Häs: Sven Stöcks ist am Kaiserstuhl auf- und sogleich in die Fasnacht reingewachsen. Foto: Sophia Hesser

Die Hexental-Faune
Gute Wald- und Feldgeister wollen die Hexental-Faune aus Bollschweil sein. Man habe den Krampus – eine Schreckgestalt mit gruseligem Äußeren aus dem Alpenraum – an das Alemannische anpassen wollen, erzählt Vorsitzender Sven Stöcks. Die Figur des Faunus – der seine Feierlichkeiten am 15. Februar begeht – habe einfach gut gepasst: Er ist halb Mensch, halb Ziege und der Beschützer von Landwirten, Hirten, Tieren, Feldern und Äckern. Da Bollschweil an das Hexental angrenzt, war der Name schnell klar.
Mit sieben Mitgliedern ging 2005 alles los. Aktuell gehören zur Zunft 15 aktive und 14 passive Mitglieder. Auch Kinder sind mit dabei und tragen das Häs. Eine Maske gibt es erst mit 16 Jahren. In dieser Saison stehen 31 Termine für die Hexental-Faune im Kalender. Los ging es Anfang November. "Eigentlich sind wir dann bis zur Fasnachtswoche fast jedes Wochenende unterwegs", sagt Sven Stöcks. In diesem Jahr mache man bei besonders vielen Umzügen mit. "Das war ein Ziel von uns, um unser schönes Häs noch mehr zu zeigen."

Die Maske
Grimmig schauen sie, die Hexental-Faune. Die Mundwinkel sind nach unten verzerrt. Spitze Zähne blitzen gelb und krumm zwischen den roten Lippen hervor. Die Nase ist spitz, die Nasenlöcher sind groß, als würden sie vor Wut schnauben. Die Augen sind zusammengekniffen, dicke Augenringe in Rot umranden sie. Kleine Lämpchen lassen sie leuchten. Große Ohren an der Holzmaske erinnern an das Tierische des Fauns.
Die Hexental-Faune selbst können sich am besten an den langen Kuhhörnern unterscheiden. Weil die bei jedem anders aussehen. Langes, dunkles Pferdehaar macht die Maske komplett. Seit dieser Saison haben einige der Frauen eigene Masken – mit volleren Lippen, mehr Farbe und großen Augen. Sie stellen Nymphen des Feuers, des Wassers und der Natur dar.

Das Häs
Bis zu 20 Kilogramm wiege das gesamte Häs, sagt der Vorsitzende der Hexentalfaune, Sven Stöcks. Wichtiger Bestandteil: die Felle. Das bedeutet: eine Langhaarziegenfelllatzhose und ein Heidschnuckenfell, das als Weste dient. Weil das nicht ganz so angenehm auf der Haut ist, ist die Schicht darunter mindestens genauso wichtig. Also werden lange Unterhose und T-Shirt zur Basis, darüber wird nochmal ein schwarzer Pullover und darüber dann die Fell-Schicht gezogen. In den Hallen und bei Sonnenschein wird das zwar sehr warm, bei Minusgraden friert dafür niemand. Gewaschen wird das Häs übrigens nicht. Schmutz wird einfach ausgebürstet.

Der Mensch unter dem Häs
Die Fasnacht hat für ihn schon immer dazu gehört. Sven Stöcks ist am Kaiserstuhl auf- und sogleich in die Fasnacht reingewachsen, erzählt der heute 46-Jährige. 2005 kam die Idee auf, eine eigene Zunft zu gründen. Mit Bleistift und Papier wurden erste Gedanken festgehalten – am Ende wurden es die Hexentalfaune. Sven Stöcks, der in Ehrenkirchen lebt, ist immer noch dabei und Vorsitzender des Vereins. Die Fasnachtswoche ist jedes Jahr Ausnahmezustand – wenn möglich wird Urlaub genommen, um bei vielen Umzügen und Partys dabei zu sein.

Der Wedel und die Schellen
Gruselig auszusehen gehört für die Hexental-Faune zur Fasnacht dazu – schließlich werde der Winter vertrieben. Sie wollen Umzugsbesuchern einen kleinen Schrecken einjagen und sie verunsichern. Das macht jeder anders – mit lautem Brummen, Knurren oder Gicksen, mal durch bloße Annäherung oder eine überraschende Bewegung. Dabei helfen die Schellen, die die Faune um die Hüfte tragen, und der Wedel mit Pferdehaar. Haben Kinder Angst, wird auch mal ein kleines Tänzchen gemacht, um die Furcht zu nehmen, oder ausnahmsweise die Maske gelüftet, um zu zeigen, dass ein Mensch dahinter steckt.